The Day After Trinity

Film
Titel The Day After Trinity
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1981
Länge 88 Minuten
Stab
Regie Jon Else
Drehbuch Jon Else,
David Webb Peoples,
Janet Peoples
Produktion Jon Else
Musik Martin Bresnick
Kamera David Espar,
Stephen Lighthill,
Tom McDonough
Schnitt David Webb Peoples,
Ralph Wikke
Besetzung
Als sie selbst treten im Film auf
  • Hans Bethe, Physiker (Los Alamos)
    und Nobelpreisträger für Physik
  • Holm Bursom, Rancher,
    Socorro, New Mexico
  • Haakon Chevalier, Francis Fergusson, Schriftsteller und Freunde von Robert Oppenheimer
  • Stirling Colgate, Physiker (Los Alamos)
  • Freeman Dyson, Physiker, Institute for Advanced Study, Princeton University
  • Susan Evans, wohnhaft in New Mexico
  • Elizabeth Ingram, Kauffrau,
    San Antonio, New Mexico
  • Robert Krohn, Physiker (Los Alamos)
  • Dave MacDonald, Rancher,
    Socorro, New Mexico
  • Frank Oppenheimer, Physiker (Los Alamos), Bruder von Robert Oppenheimer
  • Robert Porton, GI in Los Alamos während des Zweiten Weltkriegs
  • I. I. Rabi, Physiker, Nobelpreisträger
  • Robert Serber, Physiker (Los Alamos)
  • Françoise Ulam, Schriftstellerin,
    Ehefrau von Stan Ulam
  • Stan Ulam, Mathematiker (Los Alamos)
  • Jane Wilson, Schriftstellerin,
    Ehefrau von Robert Wilson
  • Robert R. Wilson, Physiker (Los Alamos)
  • Dorothy McKibben, ehemalige Leiterin des Manhattan-Project-Offices, Santa Fe
  • Jon Else: Interviewer
  • Paul Frees: Sprecher
  • Leslie R. Groves, Joseph McCarthy, Robert Oppenheimer und Harry S. Truman: sie selbst (in Archivaufnahmen)

The Day After Trinity ist ein US-amerikanischer biografischer Dokumentarfilm von Jon Else aus dem Jahr 1981, mit dem er für einen Oscar nominiert war.[1]

Inhalt

Der Film erzählt die Geschichte von Robert Oppenheimer (1904–1967), einem amerikanischen theoretischen Physiker deutsch-jüdischer Abstammung, der vor allem während des Zweiten Weltkriegs in seiner Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein im Los Alamos National Laboratory in New Mexico geheim gehaltenes Projekt hatte zum Ziel, die ersten Nuklearwaffen zu entwickeln. Oppenheimer, der als „Vater der Atombombe“ gilt, verurteilte deren weiteren Einsatz, nachdem er gesehen hatte, welche Folgen das für die bombardierten japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki hatte.

Oppenheimer war in New York als Professor für Quantenmechanik an den Universitäten Berkeley und Cal Tech tätig, als er 1942 nach Los Alamos in New Mexico berufen wurde, um dort als wissenschaftlicher Leiter das Manhattan-Project zu betreuen. Seine erste Aufgabe war es, die besten Wissenschaftler des Landes für das geheime Projekt zu gewinnen. Schließlich waren etwa 3.000 Menschen in dieses Forschungsprojekt an diesem geheimen Ort in der Wüste involviert. Die Wissenschaftler unter ihnen sollten sich mit dem Bau einer Atombombe beschäftigen, bevor dies den Nazis in Deutschland gelingen würde. Oppenheimer, der eigentlich ein Verfechter friedlicher Lösungen bei Konflikten war, glaubte, wenn die Nazis den Krieg gewinnen würden, wäre dies der Untergang der westlichen Zivilisation. Auch war ihm bewusst und bekannt, wie unmenschlich man gegen Juden in Deutschland vorging.

Armeechef, General Leslie Groves sorgte dafür, dass die Wissenschaftler alles erhielten, was zum Bau einer entsprechenden Bombe notwendig war. Bis 1944 arbeiteten rund 6.000 Menschen unter Oppenheimers Führung zusammen, neben Wissenschaftlern auch Zivilarbeiter und Militärangehörige. Auch nachdem Deutschland kapituliert und den Krieg verloren hatte, ging die Arbeit in Los Alamos weiter. In der nahegelegenen Wüste an einem Ort namens Trinity wurden erste Tests durchgeführt.

Als Japan sich im Juli 1945 weigerte, sich zu ergeben, blieb Präsident Truman nur wenig Zeit, den Krieg möglichst schnell zu beenden, um die Anzahl amerikanischer Opfer nicht weiter ansteigen zu lassen. So wurde die erste Bombe über Hiroshima abgeworfen. Sie tötete innerhalb von Sekunden zwischen 70.000 und 80.000 Menschen und verwundete 40.000 schwer. Nur wenig später wurden beim Abwurf einer zweiten Bombe über Nagasaki noch einmal circa 22.000 Menschen sofort getötet weitere 39.000 starben innerhalb der nächsten vier Monate. Japan kapitulierte. Das gesamte Vorgehen gipfelte dann darin, dass auch die Sowjetunion eine Atombombe baute, womit das Wettrüsten seinen Anfang nahm. Edward Teller, einer der brillanten Wissenschaftler unter Oppenheimer in Los Alamos, baute ohne dessen Zutun die erste, noch schlagkräftigere Wasserstoffbombe.

Im letzten Teil des Films wird veranschaulicht, wie Oppenheimer darum kämpfte, dass man die Kontrolle über das Wettrüsten behalte und wie er nach Angriffen durch Senator Joseph McCarthy in den 1950er-Jahren das Vertrauen der Regierung verlor. Oppenheimer war den Rest seines Lebens damit beschäftigt, sich damit auseinanderzusetzen, dass er den Bau einer Massenvernichtungswaffe möglich gemacht und so für den Tod unzähliger Menschen Verantwortung auf sich geladen hatte. Er plädierte dafür, dass solche Massenvernichtungswaffen nicht weiter entwickelt und auf gar keinen Fall eingesetzt werden dürften. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre der beste Zeitpunkt, dies zu beschließen, der Tag nach Trinity gewesen.

Produktion

Produktionsnotizen

Filmaufnahmen des „Trinity-Tests“ im US-Bundesstaat New Mexico am 16. Juli 1945

Produziert wurde der Film von KTEH, einem amerikanischen zu PBS gehörenden Fernsehsender, vertrieben von der Senderkette Public Broadcasting Service (PBS).

Der Titel des Films geht zurück auf ein Interview, in dem Oppenheimer dazu befragt wird, welche Gedanken ihn beschäftigen würden, wenn er die Bemühungen des Senators Robert F. Kennedy sehe, Präsident Lyndon B. Johnson zu Gesprächen zu bewegen, die zum Ziel hätten, die Verbreitung von Atomwaffen zu stoppen. Der Physiker meinte, dazu sei es zwanzig Jahre zu spät und ergänzte nach einer Pause: „Das hätte am Tag nach Trinity geschehen sollen.“

Veröffentlichung

Erstmals veröffentlicht wurde der Film am 20. Januar 1981 in den USA, im April 1981 lief er auf dem WorldFest Houston International Film Festival. In den Niederlanden wurde er am 11. Oktober 1982 veröffentlicht. Unter dem Titel Manden bag verdens første atombombe wurde er in Dänemark im Fernsehen gezeigt und unter dem Titel Az atombomba születése in Ungarn.

Rezeption

Kritiken

Vincent Canby widmete sich dem Film in der New York Times und schrieb, Jon Elses Dokumentarfilm diene als Einführung in eine Epoche der Geschichte, die zugunsten von Themen, die weitaus weniger von unmittelbarem Belang seien, sehr leicht ignoriert werden könnte. Mr. Else und der Film teilten mit Oppenheimer den schrecklichen Verdacht, dass die erste Bombe, die im Juli 1945 erfolgreich in der Wüste von New Mexico gezündet wurde, den Beginn des Endes signalisiere.[2]

Dennis Schwartz, Ozus’ World Movie Reviews, sprach von einem historisch wichtigen Dokumentarfilm über J. Robert Oppenheimer, den Mann, der die treibende Kraft beim Bau der ersten Atombombe den Welt gewesen sei, und einer höchst durchdachten Dokumentation über die Gefahren des Atomkrieges, die schillernde Aufnahmen der Bombe in Aktion enthalte und bedeutende Archivaufnahmen darüber, wie es in der Blütezeit in Los Alamos ausgesehen habe.[3]

Der Film erhielt auf der Seite Rotten Tomatoes bei 595 abgegebenen Bewertungen eine Zustimmung von 97 % im Publikums-Score.[4]

Auszeichnungen

Weblinks

  • The Day After Trinity bei IMDb
  • The Day After Trinity (documentary – 1981) Ausführungen zum Film bei fromblacktoredfilmreviews.blogspot.com (englisch)
  • The Day After Trinity auf pbsinternational.org (englisch)
  • The Day After Trinity: J. Robert Oppenheimer and the Atomic Bomb auf bampfa.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. The 53rd Academy Awards|1981 auf oscars.org (englisch).
  2. OPPENHEIMER AND THE FIRST A-BOMB (Published 1981). 20. Januar 1981 (nytimes.com [abgerufen am 3. August 2023]). 
  3. DAY AFTER TRINITY, THE – Dennis Schwartz Reviews. 5. August 2019, abgerufen am 3. August 2023 (amerikanisches Englisch). 
  4. The Day After Trinity: J. Robert Oppenheimer and The Atomic Bomb. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch).