Lindelöf-Raum

Ein Lindelöf-Raum ist ein mathematisches Objekt aus der mengentheoretischen Topologie. Es handelt sich um ein Konzept, welches das des kompakten Raums verallgemeinert. Benannt ist der Lindelöf-Raum nach dem Mathematiker Ernst Leonard Lindelöf.

Ein Lindelöf-Raum ist erblich (englisch hereditarily), falls jeder seiner offenen Unterräume ein Lindelöf-Raum ist.[1]

Definition

Ein topologischer Raum wird Lindelöf-Raum genannt, falls jede offene Überdeckung eine höchstens abzählbare Teilüberdeckung besitzt.

Satz von Lindelöf

Hat der topologische Raum X {\displaystyle X} eine abzählbare Basis, so ist X {\displaystyle X} ein Lindelöf-Raum.

Weitere Eigenschaften

  • Jeder kompakte Raum ist ein Lindelöf-Raum. Allgemeiner ist jeder σ {\displaystyle \sigma } -kompakte Raum ein Lindelöf-Raum.
  • Ein topologischer Raum ist genau dann kompakt, wenn er abzählbar kompakt und Lindelöf-Raum ist.
  • Für metrisierbare Räume sind die drei Eigenschaften zweitabzählbar, lindelöf und separabel äquivalent.
  • Abgeschlossene Teilräume von Lindelöf-Räumen sind wieder Lindelöf-Räume.
  • Jeder reguläre Raum, der ein Lindelöf-Raum ist, ist ein normaler Raum.

Erblicher Lindelöf-Raum

Ein Lindelöf-Raum X {\displaystyle X} ist erblich, falls jeder seiner offenen Unterräume auch ein Lindelöf-Raum ist.[1]

Eigenschaften

  • Wenn X {\displaystyle X} ein lokalkonvexer Raum mit topologischen Dualraum X {\displaystyle X'} , der hausdorff und auch ein erblicher Lindelöf-Raum ist, dann gilt für die zylindrische σ-Algebra E ( X , X ) {\displaystyle {\mathcal {E}}(X,X')} und borelsche σ-Algebra B ( X ) {\displaystyle {\mathcal {B}}(X)} folgende Gleichheit
E ( X , X ) = B ( X ) . {\displaystyle {\mathcal {E}}(X,X')={\mathcal {B}}(X).} [2]

Literatur

  • Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie (= Springer-Lehrbuch). 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67790-9.

Einzelnachweise

  1. a b S. Willard: General Topoloy. Hrsg.: Dover Publications. Taiwan 2004, S. 114. 
  2. Itaru Mitoma, Susumu Okada und Yoshiaki Okazaki: Cylindrical σ-algebra and cylindrical measure. In: Osaka University and Osaka Metropolitan University, Departments of Mathematics (Hrsg.): Osaka Journal of Mathematics. Band 14, Nr. 3, 1977, S. 640 (Theorem 3.6).